Regionalverband
Arbeitsbereiche
Viele Suchtkranke und Angehörige engagieren sich über den Gruppenbesuch hinaus für andere Betroffene, z.B. durch die Übernahme einer Multiplikatoren-Aufgabe. Ein- bis zweimal jährlich kommen die Funktionsträger/-innen aus allen Regionen Deutschlands zu zweitägigen Multiplikatoren-Arbeitstagungen zusammen, um sich themenspezifisch zu ihrem Arbeitsbereich auszutauschen, zu informieren und weiterzubilden.
Dadurch erhalten sie zum einen neue Ideen und Impulse für das eigene Engagement vor Ort. Zum anderen gestalten sie mit ihren eigenen Wünschen und Vorstellungen den jeweiligen Arbeitsbereich auf Bundesebene mit.
Die Multiplikatoren bilden also das Bindeglied zwischen dem Bundesverband und den Diözesanverbänden. Außerdem ist es ihre Aufgabe, die Gruppen vor Ort zu unterstützen.

Arbeitsbereiche

Björn Cön
Öffentlichkeitsarbeit

Monika Wengenroth
Frauenbeauftragte
Dariusz Krell
Die jungen Menschen im Kreuzbund
Männerarbeit
Seit dem Jahre 1991 gibt es bereits Männerarbeit im gesamten Diözesanverband.
Wie sieht Männerarbeit im Regionalverband Trier aus?
Die Männerarbeit ist ein zusätzliches Angebot, meist einmal im Monat als zusätzliches Angebot in den einzelnen Regionen als „Männergesprächskreise“.
Dort können die Männer zunächst ihre eigenen Rollen ansehen und daraus ein neues Selbstverständnis entwickeln. Dazu gibt es eine ganze Reihe von Themen, die am besten erst ohne das andere Geschlecht angesprochen werden, wie: Macht, Beziehungen zu Frauen, Geschwistern, Vater, Mutter, Freunden, Bekannten, Gefühle, Zärtlichkeit, Sexualität, Gewalt und andere.
In Seminaren, Selbsterfahrungsgruppen oder Workshops für Männer – bereits seit 1993 –bieten wir Möglichkeiten, sich intensiv mit dem eigenen Leben, dem Männerleben, auseinanderzusetzen. Von der Kindheit bis zum Erwachsensein haben viele Begegnungen unser männliches Rollenverständnis geprägt. Unsere Väter, Mütter, die Geschwister, die Idole aus Sport, Kultur, Musik und Politik und vieles mehr haben uns Leitlinien und Ideale vermittelt, uns geprägt sowohl in negativer als auch in positiver Hinsicht. Sie gilt es noch einmal aufzuspüren, zu hinterfragen und ggf. zu verändern.
Veränderungen und Abschied von alten Verhaltensweisen können manchmal ängstigen. Doch eröffnet es vielleicht auch neue Welten und Erfahrungen, die uns, unseren Familien und Freunden zugute kommen können.
Ein weiterer Bestandteil unserer Männerarbeit ist der jährliche Diözesanmännertag, der wechselweise in allen Regionen ausgerichtet wird.
Frauenarbeit
In den letzten 30 Jahren haben die Bewegungsspielräume der Frauen im Bereich von Bildung, Berufswahl, Partner- und Familiengestaltung etc. erheblich zugenommen. Die Frauen versuchen, sich aus traditionellen Rollen zu lösen. Gleichzeitig werden sie aber auch immer stärker durch Doppel- belastung wie Berufstätigkeit und Familie, gesellschaftliche Verpflichtungen und Partnerbeziehung belastet.
Zunehmend mehr Frauen sind suchtmittelabhängig geworden. In der Bundesrepublik Deutschland gibt es mittlerweile über 2,5 Millionen alkohol-, medikamenten- und drogenabhängige Frauen.
Somit wenden sich auch mehr Frauen als Betroffene (Alkoholikerinnen oder Medikamentenabhängige) und Mitbetroffene (Co-Abhängige) an den Kreuzbund, wo sie Hilfe durch Selbsthilfe erhoffen und erfahren.
Die Veränderung der Frauenrolle in Gesellschaft und Kirche findet hier Berücksichtigung und die Förderung eines gesunden Selbstbewusstseins der Frauen wird angestrebt. Deshalb ist es wichtig, dass Frauen mit Frauen gemeinsam arbeiten. Frauen lernen, ihre eigene Situation erkennen, werden selbständiger und können ihren Lebensraum besser gestalten.
Als besonderes Angebote für Frauen – über die Gruppenarbeit in gemischten Gruppen hinaus – bietet der Kreuzbund Frauengesprächskreise und Frauenseminare an, welche die Frauen motivieren, ihr Frausein zu leben und in die Partnerschaft einzubringen. Sie werden sogar befähigt, Funktionen und Verantwortung im Verband zu übernehmen.
Die Frauen spüren, wie gut es gut, Unsicherheiten und Fragen zu Themen anzusprechen, die sie aus Angst oder Scham in der gemischten Gruppe nicht ansprechen können, besonders wenn sie blockiert sind wegen Gewalterfahrungen durch Männer. Diese „frauenspezifischen Themen“,
- sei es die Sexualität als Mädchen und Frau,
- die Auseinandersetzung mit der Rolle der Frau als Tochter, Partnerin, Mutter, Freundin etc. mit all ihren Facetten sowie
- die Rolle der Frau in Gesellschaft, Kirche und Kreuzbund
können in einer guten Atmosphäre in Frauengesprächskreisen, Frauengruppen und bei Frauen- seminaren besprochen werden. So fällt es Frauen später auch leichter, diese Themen mit dem Partner und/oder in der gemischten Gruppe zu besprechen.
Die Frauenarbeit im Kreuzbund zielt letztlich darauf ab,
- das Frauen zu ihrer eigenen Identität finden,
- sie ihr Körpergefühl und ihre Sexualität bejahen lernen und
- sich von gesellschaftlicher und persönlicher Abhängigkeit befreien,
so dass ein zufrieden stellendes, partnerschaftliches Miteinander möglich ist und selbstverständlich wird. Somit verseht sich Frauenarbeit als zusätzliches, ergänzendes Angebot zur Stammgruppe.
Frauenarbeit fördert eine Zusammenarbeit mit selbstbewussten Frauen und Männern, deren Haupt- problem nicht darin besteht, dem einen oder anderen Geschlecht anzugehören, sondern die bereit sind, sich selbst und die Verhältnisse zu ändern, um ein gutes Zusammenleben möglich zu machen, welches sich auswirkt in Partnerschaft, Familie und Gesellschaft.
Ansprechpartnerin im Regionalverband Trier ist die Frauenbeauftragte Monika Wengenroth (siehe unter Regionalvorstand).
Die jungen Menschen im Kreuzbund
Selbsthilfeangebot für junge Suchtkranke und Suchtgefährdete
Sucht kennt keine Altersgrenzen. In allen Altersgruppen nach der Kindheit ist süchtiges Verhalten und Suchtmittelabhängigkeit festzustellen. Krankenhäuser, Fachkliniken und Beratungsstellen richten sich mit Spezialsprechstunden und maßgeschneiderten Konzepten zunehmend auf die jünger werdende Klientel ein. Doch was geschieht im Anschluss an die professionelle Therapie?
Älteren Betroffenen steht unter anderem ein breites Netz an Selbsthilfegruppen zur Verfügung. Die Erfolge lassen sich durchaus sehen: 70 bis 80 % der Suchtkranken erreichen durch einen dauerhaften Gruppenbesuch innerhalb der ersten sechs bis zwölf Monate nach Therapieende eine zufriedene Abstinenz. Es gelingt ihnen sich längerfristig zu stabilisieren und sie lernen ein sinnerfülltes Leben ohne Suchtmittel zu führen.
Begleitende Hilfe, Nachsorge und Prävention sind auch in der Arbeit für und mit jungen Menschen wichtige Elemente in der Suchtselbsthilfe. Die Konsummuster junger Erwachsener unterscheiden sich von denen der älteren Generation. Wenn auch Alkohol weiterhin als Einstiegsdroge gilt, verwenden doch viele junge Menschen unterschiedlichste Suchtmittel oder zeigen andere suchtähnliche Verhaltensweisen (Cannabis, Medikamente, Ecstasy, Spiel- , Ess- oder Magersucht). Aus einem so kombinierten Missbrauchsverhalten kann eine Mehrfachabhängigkeit (Polytoxinomanie) entstehen.
Reine Gesprächsangebote reichen jungen Menschen häufig nicht aus, um sich aus ihrer Sucht lösen zu können. Ein großer Teil der Selbsthilfe sollte deshalb aus Freizeitangeboten und Veranstaltungen bestehen. Es geht nicht nur darum, dass „etwas los sein“ muss, das Spaß macht. Junge Menschen brauchen Felder, um sich in sucht- und drogenfreien Räumen selbst auszuprobieren und Verhaltensalternativen zum Suchtmittelgebrauch zu entwickeln. Deshalb ist Freizeitgestaltung so wichtig. Hierdurch bekommt die Selbsthilfe mit jungen Suchtkranken eine ganz besondere Ausprägung. Die Gruppentreffen werden also nicht immer nach dem gleichen Muster stattfinden, Flexibilität und Ideenreichtum sind von der Leitung wie von den Gruppenmitgliedern gefordert.
Der Kreuzbund Regionalverband Trier hat sich zum Ziel gesetzt, dass auch jüngere suchtkranke und suchtgefährdete Menschen von den guten Erfolgen der Selbsthilfe profitieren.
Seniorengesprächskreis im Regionalverband Trier - 55-Plus
Die Seniorengesprächskreise des Kreuzbundes richten sich an Menschen ab 55 Jahren, die sich mit ihren altersbedingt veränderten Lebens- und Erfahrungshorizonten und lebensabschnittbedingten Themen beschäftigen wollen.
Zur Zielgruppe gehören zum einen aktive Gruppenbesucher, die an entsprechenden Zusatzangeboten teilnehmen möchten. Zum anderen sind langjährige, inzwischen älter gewordene Weggefährtinnen und Weggefährten angesprochen, die nicht mehr an den wöchentlichen regulären Gruppenveranstaltungen interessiert sind. Durch zielorientierte Beschäftigung mit altersspezifischen Themen und Fragestellungen können ältere Menschen neu Möglichkeiten der Auseinandersetzung und damit (wieder) Beheimatung beim Kreuzbund finden.
Der Seniorengesprächskreis versteht sich als Zusatzangebot zu den Möglichkeiten der altersgemischten Stammgruppen. Der Senioren-gesprächskreis findet zumeist in größeren Abständen (nach Absprache) statt.
Ansprechpartnerin für die Seniorenarbeit/Ü55 ist die Seniorenbeauftragte im DV Trier, Frau Karin Meyer vom Kreuzbund Koblenz